Trotz feststehendem Abstieg kämpft sich SG H2Ku Herrenberg zum Sieg

H2Ku-Torhüterin Laura Waldenmaier verhinderte in der Schlussphase zweimal den gegnerischen Anschlusstreffer. Foto: Eibner/Tobias Baur

von peg 13.02.2023

Dass die SG H2Ku Herrenberg aus der 2. Handball-Bundesliga der Frauen absteigen wird, steht aufgrund des Lizenzverzichts fest. Dennoch kämpfen die Spielerinnen zumindest sportlich um den Klassenerhalt und holten gegen den HC Leipzig einen weiteren Erfolg.

Mit einem knappen, aber letztlich verdienten 29:28 (15:13) gegen den HC Leipzig fuhren die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg ihren zweiten Sieg hintereinander ein. Zum rettenden Ufer fehlen nun noch zwei Punkte, doch der Abstieg steht aufgrund des Lizenzverzichts längst fest.

„Es ist überragend, was die Mädels Woche für Woche leisten“, konnte Trainer Hans Christensen den Respekt für sein Team kaum in Worte fassen. Dieses Engagement, sich trotz feststehendem Schicksal reinzuhängen, honorieren auch die Zuschauer mit zahlreichem Erscheinen. Und sie hatten in der ersten Viertelstunde sicher ihren Spaß an. 10:8 führten die Gastgeberinnen, mit viel Tempo und Diagonalpässen rissen sie Lücken und nutzten diese konsequent zu Toren. Auch der HCL ließ sich nicht lange bitten, beteiligte sich an der Hatz und nutzte fünf Fehlversuche von H2Ku zum 12:12. Ein Tor von Tammy Kreibich und zwei Treffer der überzeugenden Ronja Bühler sorgten wieder für etwas Luft. 15:13 zur Halbzeit. Ein Wermutstropfen war die wieder aufgebrochene Fußverletzung von Tanja Padutsch, für die das Spiel schnell beendet war.

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte wieder der SG. Als Maxime Luber per Tempogegenstoß auf 23:17 erhöhte (41.), nahm die Überraschung langsam Formen an. Zwei Minuten und drei Gegentore am Stück später war dies fast schon wieder Makulatur. Es spricht für die Moral der Herrenbergerinnen, dass sie aus dem 23:20 wieder ein sicheres 27:21 machten (51.). Aber auch das war nicht die Entscheidung. Einige technische Fehler und verworfene Bälle ließen Leipzig beim 27:25 Morgenluft wittern (56.).

Lea Griesser sorgt für die Vorentscheidung

Zum Showdown kam es dennoch nicht. Verantwortlich dafür war Laura Waldenmaier. Die Torhüterin der Kuties vereitelte gleich zwei Mal die klaren gegnerischen Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Lea Griesser blieb es vorbehalten, mit ihrem Treffer vom Kreis zum 28:25 für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Der letzte Gästetreffer zum 29:28 wenige Sekunden vor dem Ende kam zu spät.

„Herrenberg hat eine coole Truppe und verdient gewonnen“, musste HCL-Coach Fabian Kunze anerkennen. Hans Christensen nahm es lächelnd zur Kenntnis. Zum Widersprechen hatte er keine Argumente. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg (3/davon 2 Siebenmeter), Bühler (5), Graebling (3), Bessert, Slawitsch, Neubrander (5), Beddies (4), Padutsch (1), Luber (2), Kreibich (4), Griesser (1), Klobucar (1).

2. Handball-Bundesliga Frauen: Trotz feststehendem Abstieg kämpft sich SG H2Ku Herrenberg zum Sieg – Handball im Kreis Böblingen – Kreiszeitung Böblinger Bote (krzbb.de)

Die SG H2Ku Herrenberg will gegen Leipzig nachlagen 

Tammy Kreibich will mit den Kuties den Schwung vom Lintfort-Spiel gegen Leipzig mitnehmen. Foto: Eibner//Fabian Friese


Von Peter Gebhardt 10.02.2023

In der zweiten Handball-Bundesliga der Frauen will die SG H2Ku Herrenberg den guten Eindruck vom Sieg in Lintfort bestätigen. Doch der HC Leipzig ist der klare Favorit.

Auch wenn der Klassenerhalt für die Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg durch den Lizenzverzicht nicht mehr erreichbar ist, ist der Kampf-und Siegeswillen der Mannschaft ungebrochen. Als nächstes soll dies am Sonntag ab 16 Uhr der HC Leipzig in der heimischen Markweghalle zu spüren bekommen.

Keine Frage, der Traditionsklub aus der sächsischen Metropole geht als klarer Favorit in die Partie in der Markweghalle. Mit 18:16 Punkten rangieren die Gäste im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Auch wenn nach oben kaum noch etwas geht, ist doch zumindest der Puffer nach unten ausreichend groß, um sich keine Abstiegssorgen machen zu müssen. Der frühere deutsche Meister kann damit seine angestrebte Konsolidierung weiter verfolgen. Die momentane Platzierung ist indes keineswegs selbstverständlich, verlor der Klub doch nach der Vorsaison mit den Hummel-Zwillingen Jaqueline und Stefanie zwei wichtige Leistungsträgerinnen.

„Leipzig spielt einen sehr schnellen Ball, das haben wir schon im Hinspiel erfahren müssen“, so Hans Christensen. Seinerzeit musste der SG-Coach mit ansehen, wie sein Team beim 26:35 vor allem in der Abwehr förmlich überrannt wurde. Genau das wollen die Kuties am Sonntag vermeiden. „Wir müssen unsere Fehlerquote so gering wie möglich halten“, ist eine der wichtigsten Vorgaben von Christensen. Der Herrenberger Trainer hat aber noch etwas anderes erkannt: „Leipzig ist eine junge und unbekümmerte Mannschaft. Und genauso spielen sie auch“.

Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass dadurch immer mal wieder Phasen mit Fehlern und Leerlauf auftreten. Ein solches Szenario dürfte Hans Christensen von seiner Mannschaft nicht unbekannt sein. „Wenn wir eine solche Schwächephase erkennen, müssen wir da sein“, mahnt der Coach. Auch in den bisherigen Ergebnissen wird dies deutlich. Während das Team von Trainer Fabian Kunze gegen Buchholz-Rosengarten gewann und auch gegen Frisch Auf Göppingen und Solingen Gräfrath punkten konnte, gab es wie auch am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen Werder Bremen einige unnötige Niederlagen.

Alle Spielerinnen sind fit

Vielleicht nicht unbedingt im sportlichen Sinn, aber zumindest im personellen Bereich kann sich der Trainer derweil schon im Vorfeld der Partie freuen. Wohl zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit kann Hans Christensen auf alle seine Spielerinnen zurückgreifen.

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SG H2Ku Herrenberg übersteht auch die heiklen Phasen und siegt auswärts 

Erleichterter Jubel nach dem Schlusspfiff: Die Kuties hatten allen Grund für ihre Bus-Party auf der Heimfahrt. Foto: /Eibner/Fabian Friese

Von Peter Gebhardt 03.02.2023

Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben die Rote Laterne wieder weitergereicht. Durch das 27:23 beim TuS Lintfort sind sie nicht mehr Letzter und konnten auf der Heimfahrt im Bus eine Party feiern.

Mit einem verdienten 27:23-Erfolg kehrten die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg von ihrem Gastspiel beim TuS Lintfort zurück und haben damit den letzten Tabellenplatz verlassen. Besonders die ersten 40 Minuten dürften Trainer Hans Christensen erfreut haben.

Fünf Minuten bis zur Ewigkeit. So könnte die Schlagzeile für die Phase zwischen der 53. und 57. Minute durchaus lauten. Bei eigener 24:21-Führung vergaben die Kuties gleich viermal die Gelegenheit, den ersehnten Auswärtssieg endgültig einzutüten. Es spricht aber eben auch für das intakte Mannschaftsgefüge eines wegen Lizenzverzicht bereits als Absteiger feststehenden Teams, solche Phasen zu überstehen. Denn mit zwei abgefangenen Kontern durch Tanja Padutsch, einem Steal durch Tammy Kreibich und einem gehaltenen Strafwurf der starken Laura Waldenmaier wurden die Offensivfehler in der Abwehr wieder wettgemacht. Lea Neubrander, mit 13 Toren wieder einmal beste SG-Schützin, erlöste ihre Mannschaft schließlich mit dem Treffer zum 25:21.

Zuvor gab es aus Gästesicht allerdings schon viel Gutes zu bestaunen. Dabei waren die zwei Minuten nach der Zeitstrafe für Tanja Padutsch in der Anfangsphase durchaus ein Dosenöffner für eine überzeugende Leistung, denn diese gewann H2Ku mit 3:0. Die Unsicherheit legte der TuS auch durch eine Auszeit nicht ab – ganz im Gegenteil. Taktisch hatte Christensen seine Mädels hervorragend eingestellt, auch die Umsetzung durch das Team gelang überzeugend. Das Spielfeld wurde in seiner vollen Breite genutzt, der schnellen Mitte des Gegners wurde durch eine gute Rückwärtsbewegung der Wind aus den Segeln genommen. Gegen immer nervöser werdende Gastgeberinnen setzte die SG eine solide, aber konsequente Leistung. Das reichte bis zur Pause für ein deutliches 18:12.

Ronja Bühler und Lea Neubrander sorgten nach Wiederanpfiff mit zwei Treffern in Folge erst einmal für Ruhe auf den Rängen. Bis zum 23:16 (43.) war für die Herrenbergerinnen die Welt in Ordnung. Es folgten zehn Minuten, die von vergebenen Torchancen und technischen Fehlern geprägt waren. Lintfort verkürzte auf 21:24. Doch danach lief es wieder, und das verhalf den Kuties zu dem Kunststück, beide Spiele gegen diesen Rivalen gewonnen zu haben. Für die schon im Vorfeld geplante Bus-Party auf der Heimfahrt gab es somit keinen Hinderungsgrund. Nur einer wollte da nicht so recht einstimmen. „Eigentlich will ich nur schlafen“, lächelte ein müder Hans Christensen. 

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg (2), Bühler (1), Graebling, Bessert (2), Slawitsch, Neubrander (13/davon 5 Siebenmeter), Beddies, Padutsch (2), Luber (3), Kreibich (2), Griesser (2), Klobucar.

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SG H2Ku Herrenberg will sich keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen 

Trotz Knieproblemen auf die Zähne beißen: Coach Hans Christensen hofft auf Einsatzminuten von Tanja Padutsch. Foto: Eibner/Hansepix

Von Peter Gebhardt 03.02.2023

Aufgrund der nicht beantragten Lizenz steht die SG H2Ku Herrenberg längst als Absteiger aus der 2. Handball-Bundesliga der Frauen fest. Dennoch wollen die Kuties bis zum Ende Gas geben. So auch beim Auswärtsspiel im 900 Kilometer entfernten Kamp-Lintfort.

Auch wenn die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag bereits ihr fünftes Punktspiel im neuen Jahr bestreiten, ist die Partie beim TuS Lintfort am nördlichen Rand des Ruhrgebiets erst der Auftakt zur Rückrunde. Und sie wird zum Charaktertest.

Für ein Freundschaftsspiel über 900 Kilometer fahren? Das gibt es eher selten. Für die Kuties ist dieses Szenario seit dem Lizenzverzicht für kommende Saison aber Realität. Aktuell gebe es dennoch kein Motivationsloch, betont Hans Christensen. Ob das so bleiben wird, vermag aber selbst der Trainer schwer einzuschätzen.

Auf dieses Auswärtsmatch freut sich das Team jedenfalls, zumal es nach dem Abpfiff mit einer Motto-Party auf die Heimreise geht. „Das ist gut für das Klima“, weiß Christensen. Dass die Fahrt zurück ins Gäu zusätzlich mit zwei Punkten garniert wird, ist das große Ziel. Vor allem will sich die SG keine Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen. „Wir können zwar die Klasse nicht halten, aber wir können das Zünglein an der Waage sein“, betont der Coach. Außerdem will die Mannschaft noch immer sportlich die Klasse halten.

Im Hinspiel legte H2Ku einen vielversprechenden Saisonstart hin

Die Gastgeberinnen brauchen für den Ligaerhalt selbst jeden Punkt und werden dementsprechend auftreten. Das Hinspiel dürfte der TuS noch in unguter Erinnerung haben, als H2Ku mit 34:31 einen vielversprechenden Saisonstart hinlegte. Mit elf Pluspunkten liegt das Team aus Kamp Lintfort nur drei Zähler vor den Abstiegsrängen. Vom Gegner erwartet Hans Christensen nichts grundlegend Neues. Beeindruckt hat ihn aber das jüngste 33:28 gegen den HC Leipzig.

„Wir müssen Lösungen gegen die offensiven Halbspielerinnen in der Verteidigung finden“, benennt der Trainer nur eine der vielen Aufgaben. Personell gibt es noch einige Unwägbarkeiten. Bei der linken Angriffsseite hofft Christensen darauf, dass Nives Klobucar und Tanja Padutsch trotz Knieproblemen auf die Zähne beißen.

Beim Pokalspiel der Gastgeberinnen in der Vorwoche gegen den TuS Metzingen soll es übrigens äußerst kalt in der Sporthalle Eyller Straße gewesen sein. Nicht nur deshalb werden sich die Kuties wohl warm anziehen müssen.

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Die SG H2Ku Herrenberg ist wieder Tabellenletzter

Konsequente Gegenwehr: Herrenbergs Nives Klobucar wird am Kreis der Kurpfalzbären Ketsch heftig attackiert. Foto: Eibner/Daniel Bamberg

Von Peter Gebhardt 29.01.2023

Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben bei den Kurpfalzbären Ketsch mit 26:29 den Kürzeren gezogen. Durch diese Niederlage im Kellerduell rutschen die Kuties wieder ans Tabellenende.

Das hatte sich die SG H2Ku Herrenberg ganz anders vorgestellt. Durch ein 26:29 (13:16) bei den Kurpfalzbären Ketsch und die Resultate der Konkurrenz rutsche der Gäu-Klub wieder ans Ende der Tabelle in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen. Wie schon so oft in der jüngeren Vergangenheit lag auch beim früheren Erstligisten Zählbares im Bereich des Möglichen.

Mit viel Selbstvertrauen und Ambitionen begab sich der H2Ku-Tross auf eine der kürzeren Auswärtsfahrten. Nach dem Abpfiff war aber vieles wieder beim Alten. Vom überzeugenden Auftritt aus der Vorwoche gegen Schozach-Bottwartal konnten die Kuties zu wenig hinüberretten. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nun drei Punkte.

Die Abwehrreihen dominierten in den ersten 20 Minuten eindeutig die Szenerie. Gegen Ende des ersten Abschnitts machten die Gäste, bei denen Marie Beddies trotz Daumenverletzung auflaufen konnte, aber doch den einen oder anderen Fehler zu viel. Das 16:13 zum Pausenpfiff war jedoch längst keine Vorentscheidung.

Wie schnell es bisweilen gehen kann, zeigten dann allein die ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff. Vornehmlich über den Kreis, wo sich nun immer wieder Räume auftaten, war Herrenberg binnen weniger Minuten wieder im Spiel. Als Bären-Trainerin Franziska Steil die Timeout-Karte zückte, hatten die Kuties ihren Gegner beim 18:18 völlig überrumpelt.

Mehr noch, gleich zweimal ergab sich die Chance zur Führung. Aber genauso oft wurden gute Möglichkeiten durch technische Fehler vergeben. Da sich die Gäste über zehn Minuten eine Auszeit nahmen, war die Partie beim 19:25 eigentlich entschieden (49.). H2Ku kam nochmal auf 24:26 heran – dann hatten die Gäste aber ihr Pulver endgültig verschossen.

Trainer Hans Christensen musste nach dem 26:29 konstatieren: „Wieder haben uns zeitweise nicht an die Vorgaben gehalten. Zudem können wir zwei bis drei sportliche Ausfälle im Team einfach nicht auffangen.“

 SG H2Ku Herrenberg: Weiss, Waldenmaier; Schoeneberg (4/davon 2 Siebenmeter), Bühler, Graebling, Bessert (3), Slawitsch (1), Neubrander (8), Beddies (2), Padutsch (2), Luber (2), Kreibich, Griesser (4), Klobucar.

https://www.krzbb.de/inhalt.2-handball-bundesliga-frauen-die-kuties-sind-wieder-tabellenletzter.21f0ffc8-0411-486f-a657-c3b43445fe93.html

Die Kuties wollen ihren Aufwärtstrend fortsetzen 

Tyra Bessert und die Herrenberger Handballfrauen wollen gegen Ketsch wieder etwas zum Jubeln haben. Foto: Eibner/ Tobias Baur

von Peter Gebhardt 27.01.2023

Die Zweitliga-Handballfrauen der SG H2Ku Herrenberg stehen in Ketsch vor dem nächsten Kellerduell. Im Falle eines Sieges könnten die Kuties möglicherweise die Abstiegsränge verlassen.

Nach dem dritten Saisonsieg am vergangenen Wochenende und der gleichzeitigen Abgabe der roten Laterne könnte die Klettertour in der Tabelle für die Zweitligafrauen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag ab 19 Uhr weitergehen. Voraussetzung dafür ist allerdings ein Sieg bei den Kurpfalzbären Ketsch.

„Ja, die Stimmung ist gut im Training“. Hans Christensen konnte nach dem deutlichen 32:23 gegen die SG Schozach-Bottwartal eine etwas gelöstere Atmosphäre bei seiner Mannschaft beobachten. Kein Wunder, der deutliche Erfolg im Württemberg-Derby nach zuvor vier Niederlagen hat dem Selbstvertrauen der Kuties einen deutlichen Schub gegeben. Ob das gleich für den nächsten Erfolg reicht, ist aber auch für den Herrenberger Trainer eine spannende Frage. „Natürlich wollen wir dieses Spiel gewinnen“, gibt sich Christensen kämpferisch.

Ketsch in Schlagdistanz 

Die Kurpfalzbären weisen im Klassement der 2. Bundesliga lediglich einen Punkt mehr als die SG H2Ku auf. Das heißt, wie schon in der Vorwoche können die Kuties mit einem Sieg am Gegner vorbeiziehen. Mehr noch, legt man einen Sieg von Tabellenführer Frisch Auf Göppingen in Mainz-Bretzenheim zugrunde, könnte H2Ku nach längerer Zeit wieder einmal die Abstiegsränge verlassen. Ein Szenario, das die Gastgeberinnen naturgemäß mit aller Macht verhindern wollen. 

Die Kurpfalzbären hatten durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Erstligisten Sport-Union Neckarsulm mit Svenja Mann und Laila Ihlefeldt zu Beginn des Jahres noch einmal personell nachlegen können. „Abgesehen von der Qualität der beiden ergeben sich dadurch natürlich mehr Alternativen für Ketsch“, weiß Coach Christensen. Allerdings sehen sich Trainer und Mannschaft gut gerüstet: „Wir haben einen Plan. Wenn wir diesen umsetzen können, haben wir auch eine Chance“, weiß Hans Christensen. Wie dieser Plan aussieht, verrät der Däne aber noch nicht. Nur so viel: „Wir brauchen Lösungen gegen die aggressive Abwehr vom Ketsch“.

Nicht zu einhundert Prozent steht bisher fest, wer am Samstag antreten kann. Marie Beddies hat noch immer mit ihrer Daumenverletzung zu kämpfen. Die Rückraumspielerin konnte zwar im Laufe der Woche wieder ins Training einsteigen, ein Einsatz ist allerdings nicht sicher. Auch wenn zuletzt beim Sieg gegen Schozach-Bottwartal der Rückraum überzeugte, wäre der Ausfall von Beddies schmerzhaft. „Marie komplett zu ersetzen, wird kaum möglich sein“, so Christensen. Eines steht aber auf alle Fälle fest. Vom Kooperationspartner TuS Metzingen wird es keine Verstärkungen mehr geben. Der Erstligist hat unmittelbar nach dem angekündigten Rückzug der SG H2Ku aus der 2. Bundesliga die Zusammenarbeit mit dem Gäu-Club aufgekündigt.

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Das Zauberwort heißt Selbstvertrauen 

Laura Waldenmaier ebnete mit ihren Paraden den Weg zum Sieg / Foto. P. Gebhardt (Archiv)

SG H2Ku setzt sich nach einer überzeugenden Leistung deutlich gegen Schozach-Bottwartal durch.

Sie können es doch noch. Im Kellerduell der 2. Handball-Bundesliga gewannen die Frauen der SG H2Ku Herrenberg das Württemberg-Derby gegen die SG Schozach-Bottwartal klar und deutlich mit 32:23 (15:16). Grundlage des Erfolgs war eine beeindruckende Leistung in der zweiten Halbzeit. Durch den Sieg gaben die Kuties die rote Laterne des Tabellenletzten gleich an den Gegner weiter.

Die letzten beiden Aktionen einer am Ende einseitigen Partie gehörten noch einmal Laura Waldenmaier. Die Torfrau von H2Ku war mit ihren fünfzehn Paraden in 35 Minuten Einsatzzeit einer der Garanten für diesen in der Deutlichkeit kaum zu erwartenden Doppelpunktgewinn. Aber auch sonst lohnt sich in diesem Fall einmal der Blick auf die Statistik des Spiels. Neben der imponierenden Quote im Tor gab es bei der Partie in der Markweghalle keinen einzigen Wert, bei dem die Gäste die Nase vorn hatten. Natürlich war nicht alles Gold, was im Widerschein des Sieges glänzte, aber es war schon beeindruckend, dass sich keine der SG-Spielerinnen auf Seiten der Gastgeberinnen mehr als einen Fehlwurf leistete. Da konnten die technischen Fehler, die ab und an das Angriffsspiel der SG H2Ku bremsten, leicht verschmerzt werden.

Von diesen Werten konnte aber zu Beginn der Partie noch niemand ahnen, denn zunächst musste erst einmal die schlechte Nachricht verdaut werden, dass Marie Beddies mit einer Verletzung am Daumen nicht eingesetzt werden konnte. Die quirlige Rückraumspielerin wurde in der Startaufstellung von Ronja Slawitsch ersetzt, die in der bisherigen Saison meist mit Abwehraufgaben betreut wurde. „Vielleicht hätte ich Ronja ohnehin gleich zu Beginn gebracht, da die beiden Torhüterinnen. von Schozach ihr Wurfbild nicht im Repertoire hatten“, verriet Hans Christensen. Dieser Plan ging gleich zu Beginn auch auf. Nach vier Minuten netzte Slawitsch zum 3:1 ein und sorgte unter den 200 Zuschauern, sofern sie nicht zur Fangemeinde aus dem Bottwartal gehörten, für eine gute Auftaktstimmung.

Als Lea Neubrander dann nach acht Minuten zum 5:2 traf, schien das Spiel schon recht früh in den gewünschten Bahnen zu laufen. Doch eine kurze Schwächephase über gerade einmal fünf Minuten ließ aus dem fragilen 6:4 ein 7:9 für den Tabellenvorletzten machen. Die am Ende zehnfache Torschützin Lea Neubrander bereitete diese Durststrecke dann mit dem Anschlusstor ein Ende. Eine andere Akteurin setzte dann aber bis zum Pausenpfiff die besonderen Akzente. Tyra Bessert traf beim 15:13 in der 27. Minute zum dritten Mal innerhalb von fünf Minuten und wäre doch noch fast zur tragischen Figur geworden, als sie kurz vor der Pause nach einem technischen Fehler im Rückzug einen Siebenmeter und noch zusätzlich eine Zeitstrafe verursachte. „Das wär ärgerlich und unnötig“, befand dann auch später Hans Christensen. So ging es mit einem 16:15 für die Gäste in die Pause.

Mit der Hypothek der Unterzahl, einem Tor Rückstand und Ballbesitz für Schozach starteten die Kuties allen Befürchtungen eines schlechten Starts zum Trotz in den zweiten Durchgang hochkonzentriert. Über eine Abwehrarbeit, die dem Gegner kaum einen Zentimeter Raum zur Entfaltung gab und einer überragenden Laura Waldenmaier im Tor holten sich die Gastgeberinnen das Selbstvertrauen, das in den zurückliegenden Spielen so schmerzlich vermisst wurde. Das beste Beispiel dafür war der Rückraum um Tyra Bessert, Tammy Kreibich, Svenja Graebling und Ronja Slawitsch. Letztere bekam für ihre Leistung in Abwehr und Angriff nach der Partie noch ein Extralob von Trainer Christensen. Erweitern ließ sich das auch noch auf die Außen Maxime Luber, die insgesamt sechs Mal traf. Durch diese gezeigten Leistungen konnte auch Torjägerin Lea Neubrander entlastet werden, die sich auf die sicheren Würfe beschränken konnte.

Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte die Defensivleistung der Kuties auch am Ergebnis Spuren hinterlassen. Mit dem 24:19 durch Tammy Kreibich ging es in die letzten fünfzehn Minuten. Damit war die Leidenszeit für die SG Schozach-Bottwartal allerdings noch nicht vorbei. Erneut Tammy Kreibich sorgte acht Minuten vor dem Ende mit dem 29:20 für den höchsten Vorsprung des Spiels. 

Dass es am Ende kein zweistelliger Vorsprung wurde, war auch der Moral der Gäste geschuldet, die bis zum Abpfiff kämpferisch alles gaben. Gegen eine Mannschaft, die sich an diesem Abend als mannschaftlich geschlossene Einheit auf dem Parkett präsentierte, reichte das allerdings nicht. „Wir haben im zweiten Durchgang den Weg in die Tiefe vermissen lassen“, benannte Gästecoach Jürgen Krause einen der Gründe für die schwache Angriffsleistung seiner Mannschaft im zweiten Durchgang. Mit ganzen sieben Treffern nach der Pause war dies auch eindeutig ablesbar.

Deutlich zufriedener zeigte sich natürlich Hans Christensen auf Seiten der SG H2Ku nach dem Schlusspfiff. „Wir haben heute ohne Angst agiert. Vor dem Charakter der Mannschaft kann ich nur den Hut ziehen“, zollte der Coach der Herrenbergerinnen der Mannschaft seinen Respekt.

SG H2Ku: Waldenmaier, Weiss; Schoeneberg, Bühler, Graebling (4), Bessert (4), Slawitsch (2), Neubrander(10/davon 2 Siebenmeter), Padutsch (2), Luber (6), Kreibich (3), Griesser (1), Klobucar

Peter Gebhardt

Die Kuties haben keine Motivationsprobleme 

Die erfahrene Lea Neubrander will bei den Herrenbergerinnen wie gewohnt voran gehen. Foto: Eibner/ Tobias Baur

Von Peter Gebhardt 20.01.2023

Das Frauen-Handballteam der SG H2Ku Herrenberg kämpft gegen die SG Schozach-Bottwartal weiter um den sportlichen Klassenerhalt – obwohl der Rückzug aus der zweiten Liga nach Saisonschluss bereits feststeht.

Auch wenn am Ende der Saison der Rückzug aus der 2. Handball-Bundesliga beschlossene Sache ist, möchten die Frauen der SG H2Ku Herrenberg zumindest noch sportlich den Klasssenerhalt erreichen. Dazu ist ein Sieg im Heimspiel am Samstag ab 20 Uhr gegen die SG Schozach-Bottwartal aber unabdingbar.

Hatte man im letzten Heimspiel gegen die TG Nürtingen eine gewisse Schockstarre aufgrund der turbulenten Ereignisse der Tage zuvor erwartet, sah die Antwort der Kuties trotz des 24:25 komplett anders aus. „Wir werden kein Motivationsproblem haben. Die Mannschaft besitzt einen guten Charakter“, stellt Hans Christensen klar. Auch in der Trainingswoche hat sich dieser Eindruck verfestigt. Und so heißt das neue, alte Ziel sportlicher Klassenerhalt. Für das Untermauern dieses Unterfangens kommt dabei die SG Schozach als Tabellennachbar gerade recht. 

Abstiegsgipfel in der Markweghalle

Ein stimmungsvolles Derby sollte garantiert sein, wenn der Anpfiff zum Abstiegsgipfel in der Markweghalle ertönt. Für die Gäste geht es im Falle eines Sieges sogar um das Verlassen der Abstiegsplätze, die Kuties hingegen wollen mit einem vollen Erfolg zumindest die rote Laterne in das Bottwartal weiterreichen. Bei zwei Punkten Unterschied und dem gleichen Torverhältnis wäre dies garantiert.

Einen unbestreitbaren Vorteil bringen die Gäste aber schon im Vorfeld mit ins Derby. Das Selbstbewusstsein dürfte nach dem Überraschungscoup in der Vorwoche gegen den Bundesligaabsteiger HL Buchholz-Rosengarten enorm hoch sein. Mit dem 26:25 hat der Aufsteiger nicht nur den letzten Tabellenplatz verlassen, sondern auch wieder Morgenluft im Kampf um den Klassenerhalt gewittert.

Ob die Kuties selbst auch einen Vorteil haben, wird sich im Laufe des Spiels zeigen. Hans Christensen dürfte wohl über keine Mannschaft so gut Bescheid wissen wie über Schozach-Bottwartal. Der Däne war im Vorjahr Trainer der Mannschaft aus dem Landkreis Heilbronn und führte das Team souverän in die 2. Liga. „Natürlich ist das Spiel etwas Besonderes für mich. Ich habe dort viele tolle Menschen kennengelernt“, freut sich Christensen auf das Wiedersehen. Während der sechzig Minuten gibt es dafür aber keinen Raum. 

Eine Instinkthandballerin

Vor allem auf Lara Däuble dürfen sich die Zuschauer im Team des Vorletzten freuen. Schon mit 15 Jahren stand die Rechtsaußen in der Aufstiegsmannschaft und feierte kurz vor Vollendung ihres 16. Lebensjahres durch ihren Treffer Sekunden vor dem Abpfiff im ersten Spiel gegen Bretzenheim gleich ihren ersten Sieg in der 2. Bundesliga. „Lara ist eine Instinkthandballerin und total unbekümmert“, schwärmt auch Hans Christensen vom jungen Talent. 

Natürlich will der Herrenberger Coach zuerst einmal gute Leistungen seiner eigenen Schützlinge bestaunen. Im Kader dürften nach Lage der Dinge trotz kleinerer Blessuren einzelner Spielerinnen keine Ausfälle zu beklagen .

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Die Gründe für die nicht beantragte Lizenz der SG H2Ku Herrenberg

Neuanfang eine Spielklasse tiefer: Welche Spielerinnen aus dem aktuellen Zweitligakader der SG H2Ku Herrenberg werden da mitziehen? Foto: Eibner/Tobias Baur

Von Peter Gebhardt 16.01.2023

Die Nachricht schlug zuletzt ein wie ein Blitz. Die SG H2Ku Herrenberg wird keine Lizenz mehr für die 2. Handball-Bundesliga der Frauen beantragen und wagt einen Neuanfang eine Klasse tiefer. Die Gründe sind vielfältig und liegen nicht nur in den Finanzen begründet.

Das ist ein echter Paukenschlag. Nach neun Jahren in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen verlässt die SG H2Ku Herrenberg am Ende der Saison die zweithöchste deutsche Spielklasse – freiwillig. Die Spielgemeinschaft aus dem Gäu wird keine Lizenz mehr beantragen. Der bis vorige Woche geführte sportliche Kampf um den Klassenerhalt ist damit vorzeitig beendet. Nicht aber der Spielbetrieb, die Runde soll auf jeden Fall zu Ende gespielt werden.

Am späten Donnerstagabend war es besiegelt. Die Mannschaften wurden fast zeitgleich informiert. Der Schock saß bei den Spielerinnen tief. „Wir sehen keine andere Lösung. In unserem ehrenamtlich geführten Verein haben wir auf Dauer nicht die Möglichkeiten, die immer höheren Anforderungen rund um den Spielbetrieb der 2. Bundesliga langfristig zu stemmen“, teilte Katja Rhotert der Öffentlichkeit mit. Die Betonung dieses Statements der H2Ku-Geschäftsführerin liegt dabei wohl auf der Langfristigkeit. Denn der Rückzug hat auch Gründe, die in der Zukunft liegen.

„Die Handball-Bundesliga Frauen treibt ihre Professionalisierung immer weiter voran. Das ist für uns mit immer höheren Kosten verbunden“, so Rhotert weiter. Als jüngstes Beispiel sieht sie die Bezahlschranke ab der kommenden Saison für die bisher kostenlosen Livestreams: „Wir werden es dadurch deutlich schwerer haben, potenziellen Sponsoren Präsenz auf der neuen Plattform zu vermitteln.“ Zudem wird durch die geplante Verringerung der Teams in der nationalen Beletage der Kampf um den Klassenerhalt eine Etage tiefer wohl auch zu einem Wettrüsten führen. Dies kann und will man in Herrenberg jedoch nicht mitmachen.

Pläne der HBF sind nur ein Puzzlestein der Gesamtsituation

Den schwarzen Peter will der Verein der HBF aber nicht zuschieben. Es sei nur ein Puzzlestein der Gesamtsituation. „Insgesamt steigen die Kosten in allen Bereichen“, weiß Katja Rhotert. Allein die Auswärtsfahrten in den Norden von Deutschland schlagen regelmäßig heftig ins Kontor. Wobei der finanzielle Aspekt nur die eine Seite der Medaille ist. Im vergangenen Jahr, als eine deutliche Lücke im Etat öffentlich wurde, sind die Bemühungen in diesem Bereich durchaus erfolgreich gewesen. Deshalb kann der Spielbetrieb auch bis zum Ende der Saison aufrechterhalten werden. Ein vorzeitiger Ausstieg wäre zudem wohl auch deutlich teurer.

Das Thema Ehrenamt ist aber eine weitere wichtige Seite. „Wir können mit unseren ehrenamtlichen Strukturen gar keine 2. Bundesliga mehr stemmen“, verdeutlicht Geschäftsführerin Rhotert. Und den stets hervorgehobenen familiären Pfad will man in Herrenberg auch gar nicht verlassen.

Kämpferische Ansage zum Neuanfang in der 3. Liga

Das Ende der Zeit in der 2. Bundesliga soll aber keineswegs das Ende des Frauenhandballs bei H2Ku sein. „Wir wollen weiter leistungsorientierten Frauen-Handball spielen.“ Die Aussage von Katja Rhotert aus der offiziellen Pressemitteilung klingt kämpferisch und darf nach ihrer Lesart auch gerne so verstanden werden. Der Neuanfang soll in der 3. Liga gemacht werden.

„In den folgenden Tagen und Wochen werden wir intensive Gespräche führen, sowohl mit der ersten als auch der zweiten Mannschaft“, kündigt Hagen Gunzenhauser an. Der sportliche Leiter der SG soll nach dem Willen des Vereins weiter an Bord bleiben und den Neuaufbau begleiten. Auch wenn es positive Signale gibt, wird es wohl noch etwas dauern, bis hier Klarheit herrscht. Das könnte sicher auch damit zusammenhängen, wie die beiden Teams zukünftig aussehen.

Das geplante Drittligateam wird sich dabei in der Basis aus der jetzigen Oberligamannschaft zusammensetzen. Die Zweitvertretung hingegen könnte man sich dann gut in der Württembergliga, also eine Stufe tiefer wie bisher, vorstellen. Spannend wird dann sein, wieviele Spielerinnen der Zweitligamannschaft diesen neuen Weg mitgehen werden. Deshalb sprechen die Verantwortlichen des Vereins auch derzeit meist im Konjunktiv. Aber es fehlt nicht an Optimismus.

Zurück zu den Wurzeln

„Wir sehen das Ganze auch durchaus als Chance für uns. Dadurch kehren wir zu unseren Wurzeln als ehrenamtlich geführter Verein zurück und können so die Zukunft des Frauenhandballs hier bei uns selbst bestimmen“, freut sich Katja Rhotert auch irgendwie auf die Zukunft. Zuvor muss allerdings erst einmal die Gegenwart bewältigt werden. Dies allein wird schwierig genug. Die Mannschaft zumindest hat trotz des 24:25 am Wochenende im Heimspiel gegen Nürtingen eine kämpferische Antwort gegeben.

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SG H2Ku Herrenberg schrammt knapp am dritten Saisonsieg vorbei 

Lea Neubrander (am Ball) kam auf zehn Treffer für die Kuties: Punkte brachte diese starke Ausbeute aber keine auf das Konto der Herrenbergerinnen. Foto: Eibner/Tobias Baur

Von Peter Gebhardt 15.01.2023

Dass die SG H2Ku Herrenberg aus der 2. Handball-Bundesliga der Frauen absteigen wird, ist klar, seit am Freitag bekannt wurde, dass der Verein keine Lizenz mehr für diese Spielklasse beantragt. Auch sportlich läuft es nicht rund. Nach dem 24:25 gegen die TG Nürtingen bleibt das Team aus dem Gäu Letzter.

Die Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg haben auf das beschlossene Zweitliga-Aus zum Saisonende mit einem kämpferischen Kraftakt geantwortet. Zu Punkten hat es aber im Heimspiel gegen die TG Nürtingen erneut nicht gereicht. Beim 24:25 (13:14) wäre allerdings deutlich mehr drin gewesen.

Beide Trainer waren sich einig. Während sich Nürtingens Simon Hablizel für Keeperin Marie Weiss als beste Herrenbergerin entschied, benannte Hans Christensen die Gäste-Torfrau Christine Hesel als beste Spielerin der TG Nürtingen. Die Wahl der Coaches gab dabei schon einen kleinen Fingerzeig auf eine Partie, in der die Abwehrreihen eine dominante Stellung einnahmen.

Die TG, die mit der festen Absicht auf zwei Punkte zum Schlusslicht ins Gäu kam, hatte von Beginn an mit einem Gegner auf Augenhöhe zu kämpfen. Das schlug sich bis zum 4:4 auch ergebnistechnisch nieder. Allerdings verfielen die Kuties zeitweise wieder in ihr altes Muster aus technischen Fehlern und vergebenen Möglichkeiten. Beim 5:7 legte Nürtingen erstmals auf zwei Tore vor.

Mit dem Rückstand konnte H2Ku scheinbar gut leben. Weiter konnte sich der Gast nicht absetzen, die Hausherrinnen kamen allerdings auch nicht näher heran. Richtig Fahrt nahm die Partie erst wieder sechs Minuten vor der Pause auf, als die mit einer couragierten Leistung aufwartende Tammy Kreibich zum 10:10 ausglich. Nun kam auch unter den 400 Zuschauern Derby-Atmosphäre auf. Die Führung sollte allerdings nur beim 12:11 durch Ronja Bühler und kurz danach noch einmal durch Kreibich gelingen. Die letzten beiden Treffer vor dem Seitenwechsel gehörten den Gästen, die durch zwei Treffer von Lisa Wieder auf 13:14 stellten.

Déjà-Vu zu Beginn des zweiten Durchgangs

Wie ein Déjà-Vu musste den Zuschauern in der Markweghalle der Beginn des zweiten Durchgangs vorgekommen sein. Wie so oft schienen die Kuties den Start zu verschlafen. Es brauchte erst zwei Gegentore, ehe die mit zehn Treffern wieder einmal erfolgreichste SG-Spielerin Lea Neubrander auf 14:16 verkürzte. Auch wenn die SG auf Schlagdistanz blieb, musste Hans Christensen beim 17:19 mit einer Auszeit reagieren. „Wir haben viel zu überhastet agiert, ich wollte Ruhe ins Spiel bringen“, erklärte der Coach. Geholfen hat es zunächst nicht, denn beim Nürtinger 18:22 eine Viertelstunde vor dem Ende schienen sich die Gäste abzusetzen.

Viele falsche Entscheidungen getroffen

Was folgte, war die große Show von Marie Weiss. Die Torhüterin des Gäu-Klubs vernagelte ihr Gehäuse förmlich. „Mit der Hilfe von Marie konnte die Mannschaft ihren kämpferischen Charakter zeigen“, freute sich Christensen. Zwölf Minuten lang hielt die H2Ku-Torfrau ihren Kasten komplett sauber und verhalf ihrem Team damit zum 22:22 (54.) „Leider haben wir danach einige falsche Entscheidungen getroffen“, ärgerte sich Hans Christensen. So konnte die TG Nürtingen ein letztlich glückliches 25:24 mit nach Hause nehmen. „Das Spiel hätte auch anders laufen können, wir sind sehr glücklich über die Punkte“, sagte ein erleichterter Gäste-Coach Simon Hablizel.

SG H2Ku Herrenberg: Weiss, Waldenmaier; Schoeneberg (3/davon zwei Siebenmeter), Bühler (2), Graebling, Bessert (1), Slawitsch, Neubrander (10), Beddies, Padutsch, Luber (1), Kreibich (4), Griesser (1), Klobucar (2).